Weihrauch und Myrrhe
Drei wertvolle Gaben brachten die Könige des Abendlandes unserem Jesuskind: Weihrauch, Myrrhe und Gold. Das kostbarste und teuerste Geschenk war nicht etwa das Gold, sondern der Weihrauch, seinerzeit teurer gehandelt als Gold! Boswelia serrata, so der lateinische Name des Balsambaumgewächses, ist seit der Antike ein überaus geschätztes Heilmittel. Die Ägypter bezeichneten das Harz dieses Baumes als „Schweiß der Götter“ und in der indischen Ayurveda Medizin wird Weihrauch seit 3000 Jahren gegen entzündliche Erkrankungen eingesetzt. Auch die moderne Medizin hat die Heilkraft dieser Pflanze wiederentdeckt und es gibt bereits zahlreiche therapeutische Einsatzgebiete, allesamt auf entzündliche Prozesse im und am Körper gerichtet. Grund dafür ist neben den enthaltenen ätherischen Ölen die Boswelliasäure, welche die Entstehung von Leukotrienen hemmt. Leukotriene sind dominierend beteiligt bei zahlreichen Entzündungsprozessen und daraus entstehenden Erkrankungen wie Allergien, Asthma, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Psoriasis und Rheuma. Verwendet wird das Harz äußerlich in Form von Tinkturen, Salben und Cremes und ätherischem Weihrauchöl, zur innerlichen Einnahme gibt es fertige Präparate in der Apotheke.
Eine Verwandte des Weihrauchs ist die Myhrre. Auch dieser Baum gehört zur Familie der Balsambaumgewächse. Wie beim Weihrauch wird auch bei der Myrrhe das Harz der Pflanze verwendet und beide eignen sich hervorragend als Räucherharz, nicht nur in Kirchen sondern auch in den eigenen vier Wände, da sie antiseptische Eigenschaften besitzen. Eine überfüllte Kirche bot Bakterien und Viren ein kuscheliges Umfeld, daher hatte das Räuchern, neben dem angenehmen Duft, durchaus einen sinnvollen Hintergrund.
Eine Tinktur aus Myrrhe desinfiziert die Schleimhäute des Mund- und Rachenraumes und zieht sie zusammen. Erkältungssymptome, Halsschmerzen, aber auch eine Herpesinfektion können damit behandelt werden.
Weihrauch-oder Myrrhetinktur
Die Harzstücke im Mörser stark zerkleinern und in ein Schraubglas füllen. Mit hochprozentigem Alkohol übergießen mit einem Alkohol-Harz Verhältnis von 3:1. Verschließen und an einem warmen hellen Platz 2-3 Monate stehen lassen, regelmäßig schütteln! Anschließend abfiltrieren und in Cremes, Salben oder für Voll-und Teilbäder verwenden.