Kräuterartikel

 

Das Gänseblümchen

 

Gschichtl oder steckt was dahinter? Die ersten 3 Gänseblümchen, die man im Jahr findet sollen besonders heilkräftig sein[1]. Egal ob es Fieber oder gar schlimme Zahnschmerzen sind, „böse Augen“ verlieren durch diese 3 Gänseblümchen einfach an Schlagkraft. Ob es denn nun stimmt oder nicht, soll jeder für sich entscheiden, ich für meinen Teil denke mir bei solchen Überlieferungen immer, wenn das Gänseblümchen sich nicht in irgendeiner Form bewiesen hätte in der Vergangenheit, dann wären solche Gschichtln gar nie entstanden. Ich meine, das ist eine der Blumen aus dem Zaubergarten der Göttin Freya[2] und wo ihre Füße den Boden berühren blühen kurz darauf die Gänseblümchen. Wer es zu so viel Ruhm gebracht hat, der verdient die notwendige Aufmerksamkeit!

Gänseblümchen gelten als die Stehaufmännchen unserer heimischen Pflanzen. Egal wie oft man darauftritt, sie richten sich wieder auf und recken unerschütterlich ihre Köpfe in die Sonne. Wer ein wenig Rückenwind vertragen kann, dem sei das Gänseblümchen in die Kehle gelegt. 

Gleichzeitig blühen auch Primeln, Veilchen, Schlüsselblumen, Löwenzahn und Gundelrebe und abgesehen vom bunten Farbteppich in der Wiese der meine Augen erfreut, setze ich eine Mischung dieser farbenfroher Frühlingsblüher in einer Tinktur an, um ein kräftigendes und schleimlösendes Mittel gegen Schwäche, Niedergeschlagenheit und Husten zu erzeugen. 

Noch eine interessante Anekdote zum Gänseblümchen: Sobald die Sonne hervorblickt,öffnet sich das Gänseblümchen bis zu deren Untergang und schließt sich in der Nacht oder bei schlechtem trüben Wetter. Das konnten die Leute schon früh beobachten und darum wurde das Gänseblümchen auch Sonnenblümchen, Sonnenauge oder Augenblume genannt: „Solis oculis“. Im nebeligen London erfreut(e) sich „day‘s eye“, also das „Auge des Tages“ großer Beliebtheit und daraus wurde dann salopp „Daisy“, ein bekannter Mädchenname.

Und der Clou zum Schluss: der lateinische Name ist „bellis perennis“, also schön durchs Jahr.

Noch Fragen?

 

[1] Aus: Alles über Heilpflanzen, Ursel Bühring, Ulmer

[2] Aus: Alles über Heilpflanzen, Ursel Bühring, Ulmer

Die Hagebutte

 

Natürlich kennt der Volksname  rosa canina auch unter Hundsrose, Heckenrose, Hagedorn oder Hetschipetsch und daraus wieder abgeleitet, die Hetscherln.

 

Jede Rose bildet Früchte, wenn man die alten Blütenstände nicht wegschneidet, das kann nicht nur die Hundsrose. Dennoch denken viele, Hagebutten wären immer die Früchte eines bestimmtes Strauches, doch das ist falsch. Nicht nur, daß die Rosengewächse eine große Pflanzenfamilie sind, hat der Mensch an Rosen so einen Narren gefressen, daß er zig Sorten gezüchtet und vermehrt hat.

Die Verehrung der Rosen geht lang zurück, wieder mal bis zu den Griechen, die erzählen, Rosen seien aus dem Blut des Adonis entstanden.

Da nun der Vollständigkeit genüge getan wurde, kommen wir zu unseren Hetscherln zurück, ja genau die, die im Herbst an Waldrändern, Hecken und sonnigen Abhängen ihre roten Früchte präsentieren. Kennt ihr das Lied „Ein Männlein steht im Walde“? Denkt mal genau über den Text nach und vielleicht erratet ihr dann ja auch, was oder wer dieses Männlein ist!

 

Diese Früchte ernten wir von September bis November, sie müssen den berüchtigten ersten Frost nicht „erlebt“ haben, wie so oft behauptet wird. Es stimmt zwar, daß sie nach dem Frost eine weichere Konsistenz haben, aber da die Kälte ja nichts anderes macht, als die gefrorenen Zellen zu sprengen, kann man sich vorstellen, daß auch wichtige Inhaltsstoffe verloren gehen. Wer die Hagebutten ohnehin nur trocknen will für Tee zum Beispiel, sollte den ersten Frost lieber nicht abwarten. 

Für Marmelade oder dergleichen habe ich schon Hagebutten vor und nach dem Frost verwendet um einen Vergleich zu erhalten und der Unterschied in der Herstellung und Geschmack war für mich unbedeutend.

Warum sollte man denn Hagebutten überhaupt sammeln? 

Sie sind sehr reich an Vitamin C und darüber hinaus auch noch gut darin diesen hohen Vitamin C Gehalt auch über längere Zeit zu erhalten, also perfekt zum Lagern! Wenn dann im Winter wieder jede Menge Viren über uns herfallen und unser Körper ein wenig Hilfe beim Abwehren braucht, sind die Hagebutten zur Stelle! Die getrockneten Früchte mechanisch zerkleinern, damit das heisse Wasser die Wirkstoffe besser extrahieren kann. Um die Härchen und Kerne braucht sich auch niemand zu sorgen, der bereits das Wort Juckpulver formulieren wollte, die werden ja abgeseiht und somit auch nicht getrunken. Wem der Hagebuttentee zu fad schmeckt, kann gerne Holunderblüten und Salbei hinzugeben, das rundet den Tee in seiner Wirksamkeit sogar ab.

Die Früchte der Hundsrose gelten als Wasser- und Schweißtreibend und wer sich mit der Pflanzenkunde schon befasst hat wird nun zum richtigen Schluss kommen, nämlich daß die Hagebutten zusammen mit den Lindenblüten einen ausgezeichneten Tee ergeben! 

Es werden der Hagebutte noch mehr Wirkungen nachgesagt, wer mag kann sich dazu ja noch Infos holen.

Für mich ist es eine Frucht wie jede andere, die das Wichtigste überhaupt enthält, nämlich die Samen für die nächste Generation. Nüsse sind ja auch Samen und gelten als Superfood, also gilt das für mein Empfinden sowieso für alle Früchte. Das ist jetzt wirklich nur mein persönlicher Zugang und überhaupt nicht belegt, aber mir reicht das Wissen, daß ich wieder eine Wildpflanze in meinen Speiseplan einbauen konnte und gut ist’s. 

 

Nun noch zur berüchtigten Hagebuttenmarmelade und dem Frost:

Ich koche die Früchte vorher in etwas Wasser oder Apfelsaft bis sie weich werden und streiche sie nachher durch eine Sieb, somit erhalte ich das Fruchtmark das ich für die Marmelade brauche. Dieser Vorgang kann wiederholt werden, bis man das gesamte Fruchtfleisch der Hagebutten zur Weiterverarbeitung gewonnen hat. Nun kann die Marmelade wie gewohnt mit den verschiedensten Geliermengen und Zuckern je nach Belieben gekocht werden!

 

Viel Spaß mit der Hagebutte!

 

Der Löwenzahn

 

Es ist wahrscheinlich eines der bekanntesten Unkräuter, den Löwenzahn, den kennt man halt. Als Kind habe ich mir Kränze und Ringe damit gebastelt, wurde aber stets ermahnt, die weiße Milch die aus den Stängeln kommt, tunlichst nicht zu essen oder am besten, auch nicht übermässig in Berührung zu kommen. Das war natürlich unmöglich, knotete ich mir gleich mehrere Stängel um meine Finger!

Die berüchtigte weiße Milch galt nämlich als giftig, so wurde es mir zumindest beigebracht.

Das ist natürlich völliger Unsinn und von giftig ist diese hübsche und nützliche Pflanze auch weit entfernt. Wann dieser Pflanzensaft in Verruf geriet kann ich nicht sagen, denn volkstümlich hat der Löwenzahn als Heilpflanze eine lange Geschichte. Der Südtiroler Pharmazeut Arnold Achmüller[1] fand bei seinen Recherchen gleich mehrere Namen in jedem Dialekt für die Pflanze. In Wien und Niederösterreich kennt man den Korbblütler etwa als Maibleaml, Mairöhrl, Maistöckel oder Moabaschn.

Man sieht schnell, der Löwenzahn und der Frühling, die gehören zusammen, auch wenn Maibleaml mittlerweile nur mehr in höheren Lagen zutreffen wird, denn in den Niederungen blüht er mitunter sogar schon im März.

In allen Büchern die ich las wird der Löwenzahn als Frühlingskur gepriesen. Wer mag, der kann über die ganze Blühzeit weg täglich einen Stängel essen, die frischen Blätter eignen sich als gute Alternative zur Rucola und die Blüten vermenge ich mit Zucker zu einem wunderbaren gelben Blütenzucker.

Die Bitterstoffe in der Pflanze helfen der Leber, regen den Gallenfluss an und die Wurzel wirkt harntreibend. In unserer allzu süßen Zuckergesellschaft sind Bitterstoffe leider Mangelware, obwohl sie von so großer Wichtigkeit für unseren Körper sind! Da vielen der Löwenzahn in ihrem Garten ohnehin ein Dorn im Auge ist, kommt hier mein Ratschlag ganz umsonst: einfach aufessen, das hebt die Laune und dann verliebt man sich vielleicht sogar ein klein wenig in diese hübsche Pflanze!

Maria Mairhofer[2] sagt im Buch „Südtiroler Kräuterfrauen“ über den Löwenzahn: „…Der Löwenzahn ist mir eine Hilfe, wenn ich mich schwach fühle, oder wenn ich das Gefühl habe, ich kann mich nicht durchsetzen und nicht erwehren.“ 

Sogar Kaiser Augustus soll durch den Löwenzahn zu einem ausgeglicheneren Mann geworden sein. Sein Leibarzt mischte ihm die Blätter in den Salat und seine Gallenbeschwerden linderten sich. Der Choleriker ( „chol“= Galle) war nicht mehr allzu verdrießlich![3]

Ich hoffe ich konnte eure Neugierde etwas anstacheln und ihr macht euch auf die Suche nach einem guten Plätzchen für euren Löwenzahnbedarf!

 

 

[1] Arnold Achmüller, Wickel, Salben und Tinkturen, Raetia

[2] Hager, Schönweger, Honigschmid, Südtiroler Kräuterfrauen, Löwenzahn

[3] Ursel Bühring, Alles über Heilpflanzen, Ulmer

Weihrauch und Myrrhe

 

Drei wertvolle Gaben brachten die Könige des Abendlandes unserem Jesuskind: Weihrauch, Myrrhe und Gold. Das kostbarste und teuerste Geschenk war nicht etwa das Gold, sondern der Weihrauch, seinerzeit teurer gehandelt als Gold! Boswelia serrata, so der lateinische Name des Balsambaumgewächses, ist seit der Antike ein überaus geschätztes Heilmittel. Die Ägypter bezeichneten das Harz dieses Baumes als „Schweiß der Götter“ und in der indischen Ayurveda Medizin wird Weihrauch seit 3000 Jahren gegen entzündliche Erkrankungen eingesetzt. Auch die moderne Medizin hat die Heilkraft dieser Pflanze wiederentdeckt und es gibt bereits zahlreiche therapeutische Einsatzgebiete, allesamt auf entzündliche Prozesse im und am Körper gerichtet. Grund dafür ist neben den enthaltenen ätherischen Ölen die Boswelliasäure, welche die Entstehung von Leukotrienen hemmt. Leukotriene sind dominierend beteiligt bei zahlreichen Entzündungsprozessen und daraus entstehenden Erkrankungen wie Allergien, Asthma, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Psoriasis und Rheuma. Verwendet wird das Harz äußerlich in Form von Tinkturen, Salben und Cremes und ätherischem Weihrauchöl, zur innerlichen Einnahme gibt es fertige Präparate in der Apotheke.

Eine Verwandte des Weihrauchs ist die Myhrre. Auch dieser Baum gehört zur Familie der Balsambaumgewächse. Wie beim Weihrauch wird auch bei der Myrrhe das Harz der Pflanze verwendet und beide eignen sich hervorragend als Räucherharz, nicht nur in Kirchen sondern auch in den eigenen vier Wände, da sie antiseptische Eigenschaften besitzen. Eine überfüllte Kirche bot Bakterien und Viren ein kuscheliges Umfeld, daher hatte das Räuchern, neben dem angenehmen Duft, durchaus einen sinnvollen Hintergrund.

Eine Tinktur aus Myrrhe desinfiziert die Schleimhäute des Mund- und Rachenraumes und zieht sie zusammen. Erkältungssymptome, Halsschmerzen, aber auch eine Herpesinfektion können damit behandelt werden.

Weihrauch-oder Myrrhetinktur

Die Harzstücke im Mörser stark zerkleinern und in ein Schraubglas füllen. Mit hochprozentigem Alkohol übergießen mit einem Alkohol-Harz Verhältnis von 3:1. Verschließen und an einem warmen hellen Platz 2-3 Monate stehen lassen, regelmäßig schütteln! Anschließend abfiltrieren und in Cremes, Salben oder für Voll-und Teilbäder verwenden.

Die Weide(n)

 

kurzes Frühlingsupdate: Weiden sind zweihäusig, das heisst es gibt männlich und weiblich und die männlichen Blüten sind das, was wir so liebevoll Palmkätzchen nennen, nämlich die flauschigen Blüten mit ihren gut sichtbaren Staubbeuteln. Wie ich weiter unten im Text schon schrieb: bitte unbedingt den Insekten genug davon übrig lassen! Sie brauchen diese Frühblüher dringend als Nahrungssquelle!!

 

Das Mehrzahl „n“ steht deshalb in Klammern oder unter Anführungszeichen, da es viele unterschiedliche Weidenarten gibt. Die Weide ist, neben dem Holunder, die im Volksglauben am meisten beschriebene Pflanze. Zahlreiche Mythen und Märchen ranken sich um dieses zähe Gewächs. Zäh deshalb, weil eine Fuß gefasste Weide nur sehr schwer am Weiterwachsen gehindert werden kann. Einst pflanzte ich eine Trauerweide, aber ihre Wurzeln sprengten den ihr zugestandenen Rahmen und sie beschädigten eine Treppe. Also wurde beschlossen, ungeachtet meines schmerzenden Herzens, sie zu fällen. Aber so leicht kriegt man eine Weide nicht unter, immer wieder schlug und trieb sie aus, bis Kupfernägel schließlich ihr Ende besiegelten. Doch sie war wahrlich eine Kämpferin!

Weiden sind Überlebenskünstler, immer mit einem Plan B ausgestattet. Sollte die Windbestäubung nicht nach Wunsch verlaufen, hält beispielsweise die Bruchweide Stecklinge bereit, die bei starkem Wind oder Hochwasser an Sollbruchstellen abknicken und weiter unten am Fluß wieder Wurzeln schlagen.

Ohne Weiden könnte ich meine gesammelten Kräuter nicht in einem gewundenen Korb nach Hause tragen. Sie lassen sich wunderbar biegen und zurecht formen, ganz nach dem Motto, ich biege mich, aber ich breche nicht.

Mein besonderes Augenmerk gilt allerdings der Salweide, salix caprea. Salix, Einzelform der Salicaceae, den Weidengewächsen. Daraus leitet sich der Begriff Salicin ab, der im gebräuchlichen Aspirin den Hauptwirkstoff bei Schmerzen oder fieberhaften Infekten darstellt. Dieser Pflanzenwirkstoff wurde erforscht, isoliert und in Tabletten verpackt, die Weltberühmtheit erlangten. Vielleicht greifen sie beim nächsten Infekt oder Schmerz zu Weidenrindentee?

Des Weiteren blüht die Salweide zeitig im Frühling, passend meist zu Ostern. Deshalb lieben wir unsere Palmkätzchen auch so! Flauschig und zärtlich sind die Blüten dieses Gewächses, dem kann und konnte ich mich nie entziehen. Doch sollten wir auf unsere Bienen und andere Insekten denken, denn dies ist ihre erste Futterquelle nach der Winterruhe. Wer sich also auf die Suche nach den kuscheligen Kätzchen macht, sollte doch auch genug für unsere geflügelten Helferlein übrig lassen!

Und übrigens, salix caprea, capra, die Ziege, erinnert daran, wie gerne Ziegen an den Blättern dieses Baumes knabbern. Vielleicht haben die Ziegen die heilbringende Wirkung der Salweide lange vor uns verstanden!

 

Der Sinn oder Unsinn der Pflanzen

 

So, die Überschrift hätte ich nun geschafft, aber sie greift einfach zu kurz.

Pflanzen sind ja schon faszinierend, aber sie wären nichts ohne Pilze. Erinnert ihr euch noch an einen Trailer, den ich vor einiger Zeit versuchte in eure Aufmerksamkeit zu pushen? „Fantastische Pilze“ heißt der Film, den ich vor Kurzem auch sehen durfte. Durfte deshalb, weil zwischen „können“ und „dürfen“ ein großer Unterschied ist. Nur weil „man“ etwas kann, heißt das noch lange nicht, daß man das auch nützt. Wir können theoretisch so Vieles, das wir aus unterschiedlichen Gründen nicht ausschöpfen können. Aber einen so toll gemachten Film, den ich selbst nie so verwirklichen hätte können sehen zu dürfen, ist ein Geschenk. So viele Informationen die jemand liebevoll zusammengetragen hat, damit wir Zuseher unseren Horizont erweitern, nährt die Zuversicht, daß wir unser geschenktes Oberstübchen schlussendlich doch zum Vorteil aller nützen werden, wenn auch erst im Großen und Kollektiv der Zukunft.

Die Früchte, die diese neuen Erkenntnisse tragen werden, könne wir mitunter nicht mehr ernten, aber unsere Nachkommen schon.

Ich habe euch, zumindest auf Facebook, den wunderbaren Stefano Mancuso, Universität Florenz, schon vorgestellt und mehr versprochen. Das Versprechen will ich halten und meine Erkenntnisse teilen, damit ihr besser verinnerlicht, wie unglaublich wichtig es ist, diese Vorgänge, die täglich ohne menschliches Zutun ablaufen und unser aller Überleben sichern, oder besser gesagt, überhaupt erst möglich machten, zu verstehen.

Mit dem Klimawandel und der Fotosynthese gebe ich mich zu diesem Zeitpunkt gar nicht ab, ich schätze meine Leser nämlich durchaus als interessiert genug ein, diese Zusammenhänge bereits verstanden zu haben.

Der nächste Schritt ist nämlich viel wichtiger, nämlich zu verstehen, daß Pflanzen und Pilze nicht einfach nur dumme Gewächse sind, die uns zur Verfügung stehen.

Ich kann natürlich verstehen, daß eine Doku über die Serengeti und ihre wilden Bewohner, allen voran den Säugetieren, erstmal reizvoller ist, als ein ellenlanger Text über Pflanzen oder Pilze.

Auch für mich war es ein Weg, den ich beschreiten durfte. Löwenbabys sind halt knuffig, das kann keiner bestreiten.

Aber ohne den Pflanzen, die die Beute der zukünftig ausgewachsenen Löwenbabys ernähren, gibt es halt keine Löwenbabys. So einfach ist das.

Ohne stumpfer, dummer Flora keine Fauna.

Menschen die Bäume umarmen? Freaks.

Oder vielleicht doch nicht?

In dieser Pandemie gilt die Prämisse, glaube der Wissenschaft.

Super, das kommt mir sehr gelegen, denn die Wissenschaft ist gerade dabei, eindeutig zu belegen, daß Pflanzen und Pilze intelligent sind.

Wie das sein kann?

Sie lösen Probleme, nämlich vornehmlich ihre eigenen und wir sind halt so schlau, ihnen ihre Intelligenz abzukupfern.

Das beginnt bei der Erfindung von einem Immunsystem, Kommunikation, Fortpflanzung.

Wenn die Pflanzen die geschlechtliche Fortpflanzung ganz profan zwischen einem Spender und Empfänger nicht erfunden hätten, könnten wir uns unsere Kinder getrost in die Haare schmieren, die wir nie gehabt hätten. Ach was sage ich, wir selbst und die Löwenbabys wären auch nie auf der Bildfläche erschienen, hätten die Pflanzen nicht mehr dem Klonen sondern dem Wind und in späterer Folge den Insekten, den Job ihrer Fortpflanzung übergeben. Klonen ist fad, das ist wie Inzest mit sich selbst, das bringt nur Schwierigkeiten im Genom und lebt nicht lange.

Durchmischung ist die Devise!

So einfach lösen Pflanzen selbst das Migrationsthema!

Wir müssen uns einfach durchmischen, sonst werden wir krank.

So sehr wir das „Alte“ verehren und lieben, verklären und bis zum Geht nicht Mehr vermissen, so sehr sollten wir uns eingestehen, daß wir letztendlich nur eine Erfindung der Pflanzen sind, die so schlau waren, daß wir überhaupt leben.

Und wer noch daran zweifelt, kann sich gerne diesbezüglich informieren oder eben nicht und zweifelnd bleiben.

Können und dürfen ?

Das ist alles wissenschaftlich bewiesen!

Zum Schluss noch eine Anekdote:

Beim Anstellen zu einer Genetik Prüfung, die in Wien alle Biologie Studenten absolvieren müssen, stand ich hinter zwei jungen Studenten, die eben in dieses Spezifikationsfach wollten, ich jedoch in die Botanik. Als wir plaudernd uns austauschten, meinten sie milde lächelnd, ach so, Salben machen und so.

Dieser Stellenwert ist falsch, veraltet und so was von gefährlich, denn erstens kann ich schon Salben machen und zweitens ist Botanik so viel mehr, nicht nur esoterischer Humbug.

Und dafür danke ich den Wissensschaffern,  die sich von der Ignoranz nicht unterkriegen lassen und am Ball bleiben, um zu verstehen.

Die Rosskastanie

 

Wie der Name schon vermuten lässt, war die Rosskastanie ein stärkender Futterzusatz bei Husten und Dämpfigkeit der Rösser.

Auch der Artname, Aesculus hippocastanum, leitet sich vom griechischen "hippo " (=Pferd) und "castanum" (=Kastanie) ab. Die in der Rosskastanie enthaltenen Saponine (Seifenstoffe) lösen den zähen Schleim in den Bronchien kranker Tiere. Der Mensch sollte bei einer innerlichen Einnahme zu Fertigpräparaten aus der Apotheke greifen!

Gesammelt haben wir die glänzenden Früchte dieses Seifenbaumgewächses wohl alle kiloweise, ohne zu wissen welchen Schatz wir da nach Hause schleppten! Rosskastanienextrakt ist das wichtigste Mittel zur Therapie beim Krampfaderleiden, stärkt und strafft erschlaffte Venen und beugt einer Thrombosebildung vor. Weiters wirkt die Rosskastanie zusammenziehend auf die Gefäße, schwellungs- und entzündungshemmend, wirkt somit bei Venenerkrankungen der Ödembildung entgegen.

Diese Wirkung verdanken wir dem Inhaltsstoff Aeszin, ein Saponingemisch das besonders im Samen der Rosskastanie vorhanden ist. Deshalb können Rosskastanien auch als Waschnüsse verwendet werden: geschälte Früchte ergeben eine weisse Lauge und eignen sich für helle und weisse Wäsche, mit der Schale kann dunklere Wäsche gewaschen werden. 

Doch nicht nur die Saponine machen die Rosskastanie so wertvoll, sondern auch ein Kumaringlykosid Namens Aesculin. Das Aesculin absorbiert ultraviolette Strahlung und kann in Salben als natürlicher Sonnenschutz verwendet werden. Die Flavonoide in der Rosskastanie wirken entzündungshemmend und hautberuhigend, somit wird die Salbe generell auch von Menschen mit sensibler Haut gut vertragen.

 

Gesammelt werden die frischen Rosskastanien jetzt im Herbst. Anschließend trennen wir die Schale vom weissen Samen wenn wir die Früchte in Cremes, Seifen oder als Waschmittel verwenden möchten. Die Samen und die Schalen getrennt im Mixer oder Mörser zu Mehl pulverisieren und an einem warmen Ort 3-4 Tage an der Luft trocknen lassen, in Gläser füllen und für weitere Verwendungen aufbewahren.

Neue Herausforderungen

 

Vielen von uns, und mit uns sind wir als Menschheit gemeint, ergeben sich im Moment neue Zeitfenster und damit verbundene Möglichkeiten.

Diese neu gewonnene Zeit zu nützen und die Möglichkeiten am Schopf zu packen, hilft nicht nur gegen die aufkommende Langeweile, sondern ist auch eine Hilfe, um sich der Situation nicht passiv ausgeliefert zu fühlen, sondern aktiv für sich und seine Lieben einen Beitrag zu leisten, ins Handeln kommen!

Wer einen eigenen Garten sein Eigen nennt, kann diesen nun aus einer ganz neuen Perspektive betrachten.

Ich habe nichts gegen einen schönen gepflegten englischen Rasen, aber der ist einfach fad und artenarm.

Glücklich kann sich der Gärtner schätzen, der mehr Vielfalt in seinem Garten zulies und nun nur noch nach draußen gehen muss, um einige wenige Frühlingsschätze reinzuholen, die sein Immunsystem stärken!

Beginnen wir bei den Blüten: Primeln mir ihren leuchtend gelben Blüten siedeln sich schnell in Gärten an, die ihnen ein wenig Raum geben. Verzieren sie doch ihren Salat damit oder kosten eine Blüte einfach so, in ihrem Garten stehend, von der Hand in den Mund, so als würden sie einen Apfel vom Baum holen und essen.

Das Selbe gilt für Gänseblümchen. Sie sind die Stehaufmanderl in der Pflanzenwelt, anspruchslos und genügsam wachsen sie in nahezu jedem Garten, man muss sie nur lassen!

Ja und dann gibt es noch die Veilchen! Auch die kann man bedenkenlos essen und sind aus der Kräuterheilkunde nicht wegzudenken.

 

Für diejenigen, die sich einen schärferen Blick zutrauen und sich an reines Grün wagen, empfehle ich die jungen Triebe der Brennnessel. Diese wagen sich gerade an die Oberfläche und sind ein wahrer Schatz für Liebhaber der würzigeren Kräuterküche.

Auch die Schafgarbe ist längst schon aus dem Winterschlaf erwacht und ihre noch zarten und jungen Blätter helfen uns die Defizite an Vitaminen und Lebenskraft zu kompensieren.

Wer sich nun erkältet hat und von Husten geplagt wird, soll zwischen den Grashalmen nach den Blättern des Spitzwegerichs Ausschau halten. Ein Tee aus den jungen Blättern oder der direkte Verzehr verspricht Linderung!

Mit einem Laubwald oder Mischwald in der Nähe, zählt man auch zu den Begünstigten, denn der Bärlauch sprießt in Hülle und Fülle und zählt nicht nur in Covid-19 Zeiten zu den beliebtesten Frühlingsgewächsen!

Er enthält jede Menge Senfölglykoside, die erwiesenermaßen Viren eine nicht zu unterschätzende Stirn bieten können.

Pflanzen kämpfen schon einen viel längeren Kampf mit Bakterien und Viren als wir Säugetiere es tun, es wäre blöd, uns ihre Abwehrmechanismen und Taktiken nicht zu Nutze zu machen!

Geht einfach raus und beobachtet die Natur, wie sie erwacht und uns einlädt, uns wieder mehr an unsere Wurzeln zu besinnen.

Das muss kein Rückschritt sein, schließlich ist es mir durch neue Technologien möglich, in diesen Tagen mit euch zu kommunizieren.

Technik ist nichts, das mit Natur nicht kompatibel wäre, schließlich sind wir ein Produkt der Selben.

Nützt diese Tage der Distanz um den Wert des Menschen in seinem natürlichen Umfeld neu zu überdenken. Es ist eine Chance für all jene, die das Virus überleben.

Wie sagte schon Sebastian Kneipp: Die Natur ist die beste Apotheke.

Nützt sie!

Die Kuhschelle

 

 

Pulsatilla vulgaris, die gemeine Küchenschelle oder Kuhschelle, es sind beide Bezeichnungen verbreitet.

Bei einer etwas ausgedehnterer Runde mit dem Hunde verschlug es uns heute auf die Perchtoldsdorfer Heide, d’Had in P’tersdorf.

Schon seit langem geschützt als Trockenwiese mit einer ganz speziellen Fauna und Flora.

Kinder verzücken sich an der Anwesenheit der Ziesel, denen ich natürlich ob ihrer putzigen Erscheinung auch nicht widerstehen kann, dennoch gibt es für den botanischen Freund auch allerhand zu entdecken.

Allen voran möchte ich euch von der Kuhschelle erzählen.

Sie ist streng geschützt an ihren wilden Standorten, also haltet euch zurück und versucht, sie in euren Gärten anzusiedeln.

Sie kommt mit mageren, trockenen Geländen gut zurecht und mag nicht allzu viel Aufmerksamkeit und Zuwendung.

Ach so, ich vergaß, Sonne braucht sie auch, aber wer tut das nicht?

Für Minimalisten also bestens geeignet.

In der Literatur fand ich schon Formulierungen, sie gelte deshalb als besonders wählerisch.

Das ist sie natürlich nicht, denn wer mit wenig zurecht kommt und seine Ruhe möchte, muss nicht immer extravagant sein, sondern sehr oft einfach nur zufrieden.

So, wir fassen zusammen: dort, wo es für unser Auge etwas kahl, trocken und unwirtlich aussieht, jedoch die Sonne hinglängt, da gedeiht sie, die Kuhschelle.

Ich hatte ja schon erwähnt, daß diese Pflanze streng geschützt ist und ihr sie leider nicht einfach wie Brennnessel oder Hollerblüten in euer Sackerl packen könnt.

Vielmehr dient sie dazu, sie zu betrachten und gegebenenfalls auf Produkte zurückzugreifen, die bei der Betrachtung auf ihre Anwendungsmöglichkeiten rückschließen lassen.

Sie gehört zu den Hahnenfußgewächsen. Geübte wissen, da lässt man besser die Finger davon!

Doch wie sie wächst finde ich bezeichnend für ihre Einsatzgebiete im Dienste für uns Menschen.

Sie ist ein Frühlingszeichen, steht also immer für einen Neuanfang, es geht wieder los. Sie kommt mit wenig zurecht und wächst sei es alleine als auch in Gruppen.

Bis auf die Blüte selbst ist die Pflanze mit einem wuscheligen Flaum übersät, aus dem die Blüte dann schließlich hervorgeht.

Groß wird sie auch nicht. Wie für die ersten krautigen Pflanzen im botanischen Jahr üblich, begnügt sie sich mit 20 -30 Centimetern, gerade hoch genug, um über die Überbleibsel ihrer Nachbarn des vergangenen Jahres herauszuragen.

Und sie setzt alles auf eine Karte.

Die Blüte und somit die Bestäubung hat oberste Priorität. Den Luxus von Blättern gönnt sie sich erst nach verrichteter Pflicht.

Da muss man sich schon fragen, von was lebt diese Pflanze eigentlich?

So wie alle Pflanzen von Photosynthese. Aber das impliziert Chlorophyll, was wiederum grün ist und vor allem in den Blättern vorkommt.

Das einzig Grüne ist der Stängel, ja, der mag ein wenig helfen, aber wie erstrahlt man in solchem Glanz ohne Nahrung?

Das verdankt sie ihrer Erdung. Ihre Wurzeln sind kräftig, speichern über die dunkeln Monate so viel Energie, um eine oder mehrere Blüten versorgen zu können, bevor die ersten Blätter austreiben.

Die Blätter sind anschließend die Arbeiter, die die Wurzel wieder speisen, damit im nächsten Frühling das Spiel von vorne beginnen kann.

Zusammenfassend kann man über die Kuhschelle wohl sagen, sie ist mit wenig zufrieden, stellt die Nachkommen über das persönliche Wohl, hat sich ein dickes Fell zugelegt, bündelt ihre Kräfte und hofft darauf, daß dann alles wieder gut wird.

Hatte ich schon erwähnt, daß es sich um ein ausgesprochenes Frauenkraut handelt?

Wissenswertes rund um Pilze

 

Die Schwammerlsaison steht vor der Tür und es wird höchste Zeit, diese fungi näher unter die Lupe zu nehmen!

Pilze sind keine Pflanzen, das heißt, sie betreiben keine Photosynthese, können sich deshalb nicht selbst ernähren. Biologisch gesehen sind sie somit keine Produzenten, da sie nicht wie Pflanzen den eigenen Kuchen backen können, aus Sonnenenergie, CO2 und Wasser.

Konsumenten sind sie auch nicht wirklich, denn ich habe noch keinen Pilz räuberisch Wild jagen gesehen oder an einer Pflanze knabbernd, wie es Mensch und Tier eben so machen.

Na was sind denn Pilze dann?

Pilze sind eine dritte Kategorie von ungeheurer Wichtigkeit. Sie sind Destruenten.

Das klingt jetzt nicht so prickelnd, denn schließlich leitet sich dieses Wort vom Lateinischen  destruere ab, zerstören, niederreißen, kaputt machen. Der Duden spricht gar von Vernichtung!

Sind Pilze deshalb böse, da sie als Zerstörer den Planeten besiedeln?

Keine Sorge, sie zerstören nur, was ohnehin schon tot ist oder so gut wie, um den Kreislauf zu schließen. Mit diesem Job reihen sie sich in die undankbare Aufgabe von Maden und Bakterien ein, die Totes zu neuem Leben erwecken, um es für lebende Organismen wieder verwertbar zu machen. Pilze sind die ultimativen Cleaner, die Saubermacher, die still und unauffällig die unschönen Überbleibsel wegräumen, die unsere Optik stören!

Was wir als Pilz bezeichnen ist nur der oberirdische Teil des Pilzes, der sogenannte Fruchtkörper. Er lässt sich wie die Blüte einer Blume oder eines Baumes erklären und dient ausschließlich der Vermehrung. Unter den Schirmen der Pilze können dessen Sporen vor Wind und Wetter geschützt heranreifen und werden durch Wind und Insekten weiter getragen. Sobald dieser Job verrichtet ist, zieht sich der Pilz wieder in seine Unterwelt zurück, die aus lauter Fäden besteht, dem so genannten Mycel.

Dank dieses Fadengeflechts leben Pilze mit den Bäumen in einer Symbiose, in einer Partnerschaft, die beiden Seiten Vorteile bringt. Der Baum füttert den Pilz mit Glukose und der Pilz gibt dem Baum wertvolle Mineralstoffe. Das ist auch der Grund, warum sich Waldpilze nicht züchten lassen. Ohne Bäume keine Pilze! Der Austausch zwischen Baum und Pilz geht sogar so weit, daß Biologen von Kommunikation sprechen. Bei Trockenheit etwa kann das Pilzgeflecht mehr Wasser aus dem Boden filtern, um es dem Baum zur Verfügung zu stellen.

Das unterirdische Geflecht aus Pilzfäden und Baumwurzeln nennt man Mykorrhiza und wird auch als das Internet der Pflanzen bezeichnet.

Wer diesen Sommer in den Wald geht um begehrte Speisepilze zu sammeln, sei darauf bedacht, die anderen Pilze nicht achtlos niederzutrampeln und die begehrten Findlinge nicht bis auf das letzte Stückchen und den letzten Pilz aus der Erde herauszubohrlen.

Ja, ich weiß, auch mir wurde beigebracht, mit dem Zeigefinger auch noch den letzten Rest aus dem Waldboden herauszuholen und was schimpfte ich die Kinder, wenn sie mir einen nicht sorgfältig herausgepulten Steinpilz in den Korb legten.

Nun weiß ich es besser!

Ich wünsche eine gute Schwammerlernte, die uns an die unglaublichen Möglichkeiten der Vernetzung untereinander erinnern soll und kann!

Herzlichst Maria Sagmüller

 

Wer sich weiter zu dem Thema informieren möchte:

https://www.snowinsoho.de/2015/05/25/mykorrhiza-das-internet-der-pflanzen/7

 

Die Mistel

 

Viscus album, so ihr botanischer Name. Da schrillen bei mir schon alle Bimmeln im Oberstübchen, denn viscus ist das Singular der viscera, die unsere inneren Organe bezeichnen, wie Herz, Lunge, Leber, Niere und dem Verdauungsapparat.

Und album ist der lateinische Begriff für weiß.

Somit ist der viscus album ein weißes Organ, wörtlich übersetzt.

Und dieses weiße Organ, mit seinen giftigen weißen Früchten, thront im Baum und scheint ihn in Besitz zu nehmen, dabei ist die Mistel nur ein Halbschmarotzer, also nicht zwingend tödlich für den Baum. Nur wenn zu viele Misteln einen Baum besetzten, stirbt der Baum.

Der Signaturenlehre und der eben erfolgten Überlegung nach, ist es kaum verwunderlich, daß die Mistel in den Fokus der Krebsforschung rückte.

Mistelextrakte hemmen bei manchen Krebsarten das Zellwachstum der erkrankten Zellen, unterstützen das Immunsystem um das Krankende am Wachsen zu hindern.

Dennoch ist die Mistel mit Vorsicht zu genießen und nicht umsonst mehr als nur sagenumwoben. Man denke nur an Miraculix, dem Druiden aus Asterix und Obelix, der stets mit einer goldenen Sichel bewaffnet in den Wald zog, um Misteln zu schneiden, es sei denn Obelix rannte gegen den Baum und fällte ihn, sehr zum Missfallen des Druiden.

Die Misteln durften in keinem Zaubertrank fehlen und noch heute kennt man den Brauch, einem Kuss unter dem Mistelzweig gegeben, folgt die Liebe.

Interessant ist auch, daß es einen Unterschied in der Anwendung gibt, von welchem Baum die Mistel geerntet wird. Die Mistel, die auf einer Eiche wächst ist selten zu finden und war den Kelten mehr als heilig. Die Mistel von einem Apfelbaum geschnitten, verhießen einem Mädchen baldige Heirat.

Mir ist die Mistel als Räucherpflanze sehr lieb, wobei ich nur Stängel und Blätter dafür hernehme. Geistig beruhigt sie ein strapaziertes Nervenkostüm und körperlich regt sie das Immunsystem an.

Aus den Blättern setzt man einen Tee mit kaltem Wasser an, da die Mistel keine Hitze verträgt, darum wird sie auch in den Wintermonaten geerntet, in denen sie Früchte trägt, während andere Pflanzen ruhen.

Für weitere und längere innerliche Anwendungen, empfehle ich Fertigpräparate aus der Apotheke, die das heilende Gift der Mistel richtig dosiert zur Verfügung stellen.

Denn schon Paracelsus sagte, die Dosis macht das Gift!

Herzlichst Maria Sagmüller

 

Die Kraft der Pflanzen

 

Wussten Sie eigentlich, daß die Pflanzen, vor allem aber große Waldflächen, unser Überleben sichern?

In Breitenfurt wohnend, sind Sie wie ich vom Wienerwald umgeben, der grünen Lunge Wiens. 1.300 Quadratkilometer Wald um uns herum, die das von uns allseits bekannte CO2 in Sauerstoff umwandeln, damit wir Luft zum Atmen haben. Eine Selbstverständlichkeit, die uns oftmals gar nicht so wirklich bewusst ist, denn diesen Dienst erweisen uns die Pflanzen umsonst, durch Photosynthese.

Wo kommt das CO2 eigentlich her? Mikroorganismen, Tiere und Menschen atmen unter anderem mit der Luft Sauerstoff ein und atmen CO2 aus. Allein durch das Atmen bringen wir dieses Gas, auch bekannt als Treibhausgas, in die Welt. Jeder Verbrennungsprozess benötigt Sauerstoff und setzt CO2 frei, unsere Atmung, Heizung, Auto, unsere Haustiere und auch unsere Nutztiere.

Das stellt für den Sauerstoffgehalt und für die Menge an CO2 in der Luft auch weiters kein Problem dar, wenn genügend Wald und Pflanzen da sind, um den Ausgleich zu schaffen.

Ein anschauliches Beispiel: Laut meiner Lebensgewohnheiten und Lebensumstände stoße ich 6,4 Tonnen CO2 im Jahr aus. Ein Hektar gesunden Waldes filtert im Durchschnitt 10 Tonnen CO2 jährlich.  Um meinen CO2 Ausstoß also auszugleichen, benötigt die Luft, die ich zum Atmen brauche, 0,64 Hektar Wald.  Auf den Wienerwald umgerechnet filtert er mit seinen 130.000 Hektar also den CO2 Ausstoß von 203.125 Menschen, die ähnlich leben wie ich, im Jahr.

161.783 Menschen leben allein in den wichtigen Gemeinden im und am Wienerwald, in Wien sind es 1.867.960, Tiere und Mikroorganismen nicht mit einberechnet

Sie sehen, diese Milchmädchenrechnung kann nicht aufgehen.

Der Grund, warum wir dennoch atmen können, sind Wälder wie der Regenwald, aber auch die großen Nadelwälder auf der nördlichen Hemisphäre, die unermüdlich den für uns lebensnotwendigen Sauerstoff in die Luft senden.

Letztendlich auch jedes Fleckchen grün, das wir bemüht sind zu erhalten und jeder Baum, der gesund wachsen darf, um nicht zu ersticken.

Faszinierend, finden Sie nicht? Wir brauchen einander und sollten uns auch dementsprechend gegenseitig wertschätzen.

Das Räuchern

 

Das Räuchern von Harzen, Rinden und Kräutern hat eine Jahrhunderte alte Tradition. Sei es, um vor bösen Geistern zu schützen, die Raumluft zu klären oder dem Speck und Würsten die nötige Würze zu verleihen.

Geräuchert wird schon lange.

Als Kind folgte ich mit der Familie dem Opa am Dreikönigstag durchs Haus, um das Haus „fit“ für das neue Jahr zu machen, durchs Räuchern mit Weihrauch.

Es war ein Ritual, das mich bis heute begleitet, da ich die Sinnhaftigkeit und die Symbolik als Erwachsene nun besser verstehe.

Weihrauch hat antiseptische und somit keimhemmende Wirkung. Ein wesentlicher Grund, warum in einer prall gefüllten Kirche sehr ausgiebig „geweihräuchert“ wurde, denn Mensch an Mensch, dicht aneinander gedrängt, war und ist eine willkommene Brutstätte für die Übertragung von Krankheiten.

In der heutigen Zeit kennt man das Räuchern eben meist nur mehr aus Kirchen, das häusliche Räuchern ist so gut wie in Vergessenheit geraten.

Doch es lohnt sich, dieser alten Tradition einen Blick zuzuwerfen, aus zweierlei Gründen:

Zum Einen, wie mit dem Beispiel des Weihrauchs beschrieben, kann durch gezieltes Räuchern von Harzen, Rinden und Kräutern, die Raumluft erheblich verbessert werden und somit durchaus zu einer  Eindämmung weiterer Ausbreitung von Krankheitserregern beitragen.

Zum Anderen strömen Fichtenharz, Wacholderbeeren oder fern östliche Harze wie Benzoe, das Harz verschiedener Storaxbäume, geräuchert, einen Wohlgeruch aus, der unser primitivstes Stammhirn berührt, da bekanntermaßen Gerüche keine Umwege gehen, sondern sich augenblicklich in unsere Erinnerung einnisten, jederzeit abrufbar.

Selbst zu räuchern ist sehr einfach. Es bedarf einer feuerfesten Schale, etwas Sand oder Kies in der Schale, als Pufferzone um die Hitze aufzunehmen. Ein Stück Kohle, mittlerweile im Handel sehr einfach zu erwerben, als Räucherkohle gekennzeichnet, und der Harze, Rinden und Kräuter.

Harze unserer heimischen Nadelbäume lassen sich über den Winter besonders gut ernten, nämlich an jenen Stellen, an denen der Baum verletzt wurde und das Harz eine Pflasterfunktion übernimmt. Nehmen sie ruhig an einem kalten Wintertag ein wenig dieses Harzes mit, ohne die Wunde des Baumes erneut aufzureißen, um sich beim Räuchern ein Stückchen Wald ins Haus zu holen!

Der Duft wird Sie verzaubern, es lohnt sich, das verspreche ich Ihnen!

Die Ringelblume

Die Ringelblume war eine der ersten Pflanzen, der ich eine Heimat in meinem Garten schenkte. Calendula officinalis sollte in meinem Garten wachsen, um in erster Linie ein äußerliches Wundheilmittel zu sein, wo Arnika zu scharf ist. Arnika ist das innerliche Heilmittel, die Ringelblume das äußere. Daß sich diese Pflanze in meinem Gemüsebeet so wohl fühlen würde, konnte ich nicht ahnen! Und das tut sie, und wie! Jeden Frühling sehe ich ihre Keimlinge, die sich wie ein Tepppich und unerschütterlich ausbreiten, bringe es dennoch nicht übers Herz sie einfach so auszureißen oder umzuharken, nur um mich im weiteren Verlauf des Sommers darüber zu ärgern, wie viel Platz sie doch einnimmt, bis ich in ein besessenes Sammeln der Blütenköpfe verfalle, um die Samenproduktion im Zaum zu halten, um schlußendlich die doch scheinbar allmächtig gewachsenen Überreste entnervt auszureißen, mit dem Effekt, noch mehr Samen im Beet zu verteilen.
Kommt Ihnen das bekannt vor?
Wobei ich auch anmerken muss, daß ich es dennoch beinahe geschafft hätte, die Ringelblumen aus meinem Garten zu vergraulen mit meinem radikalen Vorgehen. Plötzlich war ich in panischer Sorge um jede Jungpflanze bemüht, um diese Pflanze ja nicht zu verlieren! Nur um dann erneut gegen ihren Wachstumswillen anzukämpfen.
Aber wir haben uns arrangiert, die Ringelblume und ich, da ich zu dem Schluss kam, wer so beharrlich ist, aber bei zu strenger Handhabung auch das Weite sucht, passt vortrefflich in meinen Garten! Genau so sehe ich auch ihr Wirkunsspektrum, das in der Literatur von Hilfe bei Verdauungsstörungen, gegen Vergiftungen, bei Ekzemen, schweißtreibend, herzkräftigend, wundheilend, der Haut zuträglich, immunstärkend und noch vieles mehr beschrieben wird. Sie gehört eigentlich immer angewandt, gesehen und geliebt, genau so wie sie einem am Wecker gehen kann, nur um anschließend Grenzen aufzuzeigen. Sie ist eine Pflanze zum Austoben, denn sie gedeiht auch ohne grünem Daumen vortrefflich, zwingt dennoch zur Handlung.
Ihre Samen ringeln sich ein, daher auch der Name Ringelblume. Und ein einzelner Blütenkopf hat unzählige dieser Samen, die so gekrümmt, beinahe schüchtern, zu Boden rieseln. Und ich stehe wieder wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berg davor, und kann mich nur wundern, über mich, und über die Pflanze.
Sie sehen schon, diese Pflanze und ich haben eine ganz eigene Beziehung. Jeder Gärtner kennt das, es gibt geliebte und weniger geliebte Pflanzen und andere mag man halt einfach nicht. Bei der Verwendnung von Heilpflanzen ist es von entscheidender Wichtigkeit, ein Kraut in seiner Gesamtheit zu sehen um die Wirkung zu optimieren.
Na ja, und im Winter, wenn ich das sonnengelbe Öl in meine Cremes mische oder die getrockneten Blüten in meinen Tee zupfe, da überkommt mich so eine Liebe zu dieser Pflanze, zu der ich ein gespaltenes Verhältnis habe, und gerade da hilft sie mir am meisten, um eine Mitte zu finden
Eine Anekdote habe ich noch: Ringelblumen wurden traditionell in Hochzeitssträuße eingebunden, da sie üppig blühen und somit die Liebe auch nach Jahren noch erblühen lassen sollte. Genau wie die Ringelblume ist die Liebe hart im nehmen, dennoch darf man sie aber nicht als selbstverständlich betrachten und zu rüde behandeln, denn ansonsten gedeiht sie nicht richtig und zieht sich zurück.

Die (Küchen)-Zwiebel

Alium Cepa wird schon im alten Ägypten als Heilpflanze verwendet und verehrt. Sie war der Göttin Isis geweiht, Herrscherin über die Zyklen des Mondes und der Frau sowie Hüterin des Lebenswassers. Später wurde die Zwiebel gar als aphrodisierend verehrt.

Mit den Römern kam die eigentlich in Südwestasien beheimatete Zwiebel auch nach Europa, wo sie lange Zeit die Medizin der armen Leute war. Zurecht, denn die Zwiebel ist weit mehr als nur eine Kochzutat.

Den beißend scharfen Geruch verdankt die Zwiebel schwefelhaltigen ätherischen Ölen, die auch die Wirksamkeit der Zwiebel bezeichen, denn diese Schwefelverbindungen besitzen antibiotische und antivirale Eigenschaften. Verteufeln Sie das Weinen beim Zwiebelschneiden nicht, dies klärt Nase und Augen! Bei Erkältungen hilft das in der Zwiebel enthaltene Vitamin C, zusätzlich zur keimhemmenden Wirkung, das Immunsystem zu stärken. Bei beginnenden Infekten rohe Zwiebelscheiben essen oder mehrmals täglich von folgender Zwiebelabkochung trinken: 1klein geschnittene Zwiebel wird mit 1- 1 /2 Tassen Wasser aufgekocht, ca. eine halbe Stunde ziehen lassen, anschließend abseihen und mit Honig süßen. Nasen- und Rachenschleimheute schwellen ab, Halsentzündungen und grippale Symptome klingen schneller ab! Auch bei Husten und Asthma kann der Zwiebelsaft von Alium Cepa helfen, da dieser der Verkrampfung der Bronchien entgegenwirkt. Essen Sie dafür täglich eine kleine gehackte Zwiebel oder Sie besorgen Zwiebelpresssaft aus der Apotheke.

Gemeinsam mit Knoblauch hilft die Zwiebel, altersbedingten Gefäßverengungen vorzubeugen und vermindert somit das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Der Cholesterinspiegel und der Blutdruck werden gesenkt und die Gefäße damit vor Ablagerungen geschützt, Blutgerinnsel lösen sich rascher auf.

Als wahren Segen stellte sich Alium Cepa auch bei den Mittelohrentzündungen meiner Kinder heraus. Beinahe jede Erkältung oder jeder Besuch im Bad oder der Badewanne zog eine Mittelohrentzündung nach sich! Abhilfe kann eine in dünne Scheiben geschnittene Zwiebel schaffen, die in ein Baumwolltuch gewickelt wird und auf das schmerzende Ohr gelegt wird. Fixiert wird das Päckchen mit einem Tuch oder Schal und möglichst über Nacht auf dem Ohr gelassen. Dies nimmt den Schmerz und lässt die Entzündung abklingen! Weiters ließ ich meinen Kindern Ohrstöpsel anpassen, die ich ihnen vor jedem Besuch Im Nass draufgab, um den lästigen Entzündungen wenigsten etwas vorbeugen zu können, und es half!

 

Der Kleine Augentrost

 

Euphrasia minima wächst auf trockenen Hängen, mageren Wiesen und in lichten Wäldern bis auf 2.500 Meter Höhe. Am Besten gedeiht er in höheren Lagen, doch habe ich ihn auch schon auf Breitenfurter Wiesen entdeckt, sehr zu meinem Entzücken, denn diese kleine unscheinbare Pflanze entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als äußerst hübsch! Der Suchende sollte genau hinsehen, denn der Augentrost schreit mit seinen 10-15cm Wuchshöhe nicht gerade Hier, doch wer ihn einmal gefunden und ins Herz geschlossen hat nimmt auch die magere Ausbeute beim Sammeln in Kauf.

Der deutsche Name dieser Heilpflanze entstammt der Signaturenlehre, die Blüten ähneln den Augen und ihren Wimpern. Augentrost wirkt bei Augenschwäche, Bindehautentzündung, Lidrandentzündung und Gerstenkorn. Besonders helle Augen sind oft sehr empfindlich und schnell gerötet. Anstatt gefäßverengende Augentropfen zu verwenden können Kompressen mit Augentrosttee Abhilfe schaffen. Auch geschwollene Augenlieder können so vortrefflich behandelt werden!

Der griechische Name leitet sich von euphrosie = Frohsinn ab. Dem kann ich nur zustimmen, denn jede Sichtung zaubert umgehend ein Lächeln in mein Gesicht und selbst meine Söhne erliegen dem Liebreiz dieser kleinen Prinzessin! Hildegard von Bingen schreibt über den Augentrost: „Ihr Grün ist nützlich, sodass der Mensch, der matt ist und dem die Vernunft entschwindet, das Kraut in Mus oder Suppen kochen soll.“ Aufgüsse aus 1TL Kraut und 1 Tasse kochendem Wasser sollen bei Heiserkeit, Magenschwäche, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen getrunken werden. Er wirkt auch bei Heuschnupfen und nach einer feucht fröhlichen Nacht.

Bei empfindlicher Haut, die sich leicht rötet, kann ein starker Aufguss als Badewasserzusatz Linderung verschaffen.

Rezept für Augentropfen:

Einen starken Absud aus Augentrost und Kamillenblüten machen, penibel abseihen, am besten durch einen Papierfilter laufen lassen und in eine saubere Tropfflasche füllen. Die Augen mehrmals täglich damit eintropfen. Stellen sie immer nur kleine Mengen an Absud her da die Haltbarkeit nur sehr kurz ist. Lieber jeden 2. Tag einen frischen Tee aufgießen!

Die Schlüsselblume- primula veris

„Himmelschlüssel“ oder im alpinen Raum „Petrusschlüssel“ genannt, ist eine Frühlingsblume die ihren Namen angeblich einer Schusselei des hl. Petrus verdankt. Dieser lies eines Tages seinen Schlüsselbund zur Erde fallen und daraus entstand unsere geschätzte Schlüsselblume! Ein Schlüssel zum Paradies oder zum Herzen, in jedem Fall ein Schlüssel gegen Schlaflosigkeit:

Mischtee bei Schlaflosigkeit nach Maria Treben:

50g Schlüsselblumenblüten, 25g Lavendelblüten, 10g Johanniskraut, 15g Fruchtzapfen vom Hopfen, 5g Baldrianwurzel

Ein gehäufter TL dieser Mischung mit ¼ Liter Wasser übergießen, einige Minuten zugedeckt ziehen lassen und vor dem Zubettgehen trinken.

Verwendet werden die Blüten der Pflanze, wobei stets darauf Acht gegeben sei 2-3 Blüten/Blütenstängel zur Versamung stehen zu lassen, damit in Zukunft noch von dieser Heilpflanze profitiert werden kann!

Die Ingwerwurzel

 

Liebhabern von asiatischen Speisen ist der Ingwer schon lange ein Begriff, doch er kann viel mehr als Speisen einen scharfen, würzigen Geschmack zu verleihen. Zingiber officinalis ist eine tropische Pflanze und in der ayurvedischen Medizin gilt die Knolle als die würzig-scharfe Arznei schlechthin, die den Geist wach hält, die „Mitte wärmt“ und die Verdauung anregt. Die bitteren Scharfstoffe holen unseren gesamten Verdauungstrakt aus dem Winterschlaf und helfen dem Körper so, belastende Stoffe, Bakterien und Viren aus dem Körper auszuleiten. Die Durchblutung des Magens wird verstärkt und dies fördert die Verdauung und die Aufnahme wichtiger Stoffe aus der Nahrung. Menschen die einen schwachen oder nervösen Magen haben, die leicht gebläht sind und Speisen schlecht vertragen, gewinnen mit Ingwer einen natürlichen und wohlschmeckenden Helfer.

Wem bei Auto-Bus oder Seereisen übel wird sollte ebenfalls auf Ingwer zurückgreifen. Bereits die alten Seefahrer vertrauten in dieser Hinsicht dem Tropengewächs, denn es wirkt direkt auf den Verdauungstrakt und macht, im Gegensatz zu anderen Medikamenten, nicht müde. Trinken Sie ½ Stunde vor Beginn der Reise 2 Tassen Ingwertee und nehmen Sie den Rest mit auf Reisen! Für Kinder eignet sich ein Riechkissen mit Ingwer, Minze, Melisse und zerstoßenem Fenchel. So gerüstet kann die Reise in vollen Zügen genossen werden.

Der Winter ist die Zeit der triefenden Nasen, der schmerzenden Glieder und der kalten Füsse. Auch hier ist die Ingwerknolle von unschätzbarem Wert, denn sie weitet die Gefäße und bringt zum Schwitzen, regt den Kreislauf und die Durchblutung an, besonders hilfreich bei kalten Händen und Füssen! Ingwer wärmt und regt die körpereigene Immunabwehr an, ideal für Menschen denen schnell kalt ist oder bei Fiebernden mit Schüttelfrost. Bei hohem Fieber sollte Ingwer nicht angewandt werden um den Kreislauf nicht übermäßig zu belasten!

Die wirksamsten ätherischen Öle sitzen direkt unter der Schale, deshalb sollte man das Rhizom am besten gar nicht schälen, pulverisierter Ingwer eignet sich allenfalls zum Würzen, enthält aber wenig Heilkraft!

 

 

 

Quellen: 

Die Kräuter in meinem Garten, Hirsch und Grünberger

Alles über Heilpflanzen, Bühring

Wickel, Salben und Tinkturen, Achmüller

 

Kräuter

Blumen sind die schönen Worte und Hieroglyphen der Natur, mit denen sie uns andeutet, wie lieb sie uns hat.

 

Johann Wolfgang v. Goethe

Druckversion | Sitemap
© hallonatur